Die China-Reise von Hans (Commercial Director) und Erwin (Procurement Manager) hat viele neue Erkenntnisse gebracht. Unglaublich interessant, die Entwicklungen bei verschiedenen Herstellern in verschiedenen Regionen zu sehen und sich mit ihnen zusammenzusetzen. Als PVO sind wir immer bestrebt, das bestmögliche und attraktivste Produktportfolio zu haben, um die Bedürfnisse unserer Kunden zu erfüllen. In diesem Blog möchte Hans Ihnen mehr über die Trends und Entwicklungen bei der Preisgestaltung aller Solarprodukte erzählen.
Wie erwartet, haben die Hersteller nach der SNEC, der weltgrößten Solarmesse in China, neue Preise für den Zeitraum Q3 und Q4 2023 veröffentlicht. Dies deutet darauf hin, dass sich der starke Rückgang in den letzten Monaten stark abzuschwächen beginnt und es irgendwann in der zweiten Hälfte dieses Jahres zu einer Trendwende kommen wird. Schwankungen bei verschiedenen Kostenkomponenten innerhalb der Lieferkette liegen insbesondere dem Preis für Solarmodule zugrunde.
Zuerst zu den Entwicklungen bei den Rohmaterialien. Wenn wir kurz in die Vergangenheit zurückgehen, erreichte der Siliziumpreis im dritten bis vierten Quartal des vergangenen Jahres einen Höchststand. Danach setzte ein Rückgang ein, aber die Talsohle dürfte noch nicht erreicht sein: Derzeit sind Angebot und Nachfrage noch nicht im Gleichgewicht. Wir rechnen damit, dass der Preis vorübergehend unter 100 RMB liegen wird.
Grafik: EnergyTrend; Bild: Activ Solar; Grafik: Bernreuter Research
Was die Transportkosten betrifft, so hat sich der große Wahnsinn ebenfalls stabilisiert. Die Kosten pro Container sind stetig gesunken und liegen bei etwa 2.000 Dollar für einen Container China-Europa. Dieser Preis entspricht in etwa dem Preis vor Covid-19. Daher erwarten wir keine größeren Veränderungen mehr. Das ändert jedoch nichts an der Tatsache, dass alle anderen Rohstoffe, einschließlich Energie und der allgemeinen Inflation, teurer geworden sind. Dies hat sich auch auf die Preise anderer Komponenten einer PV-Anlage neben den Solarmodulen ausgewirkt.
In der gesamten Lieferkette werden massive Investitionen in den Kapazitätsausbau getätigt. Auf dem Solarmodulmarkt ist ein starker Umstieg von P-Typ auf N-Typ zu bemerken. Alle Hersteller stellen vollständig auf N-Typ-Solarmodule um. Ein Vorbild ist unser Lieferant JinkoSolar. Während unseres Besuchs in der Zentrale von JinkoSolar in Shanghai wurde über die neue Fabrik in Shanxi gesprochen, die vollständig für die Produktion von N-Typ-Panels ausgerüstet wird. Mit dieser Umstellung auf den N-Typ werden P-Typ Module derzeit von den Herstellern in Hülle und Fülle angeboten. Darüber hinaus spielt auch das Ende des zweiten Quartals und damit das Ende des ersten Halbjahres eine wichtige Rolle bei den Modulpreisen. Daher wird sich der Preisdruck im Juni besonders auf die Preise von P-Typ-Panels auswirken.
Was bedeutet das für die Preise von N-Typ-Solarmodulen? Im dritten Quartal wird die Produktion von P-Modulen zurückgefahren, und alle Hersteller werden ab dem vierten Quartal vollständig auf die Produktion von N-Modulen umstellen. Es wird daher erwartet, dass sich der Preis für N-Typ stabilisiert, sobald alle P-Typ vom Markt verschwunden sind. Dadurch wird ein neues Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage nach N-Panels entstehen. Es wird sich dann ein Preisniveau herausbilden, bei dem das Verhältnis zwischen der Produktion von N-Typ und insbesondere dem Siliziumpreis eine wichtige Rolle spielen wird.
Eine weitere Entwicklung, die wir bei allen unseren Herstellern beobachten, ist, dass sie sich alle auf ein breiteres Produktportfolio konzentrieren. Alle wollen mehr Komponenten eines PV-Systems im Portfolio haben, um verschiedene Lösungen anbieten zu können. Bei unseren Besuchen konnten wir dies nicht nur bei unseren Wechselrichterherstellern feststellen, die neben Wechselrichtern auch eine breite Produktpalette von Batterielösungen und Ladestationen anbieten, sondern auch die Hersteller von Solarmodulen gehen in die Richtung, dass sie ein vielfältigeres Portfolio als nur Solarmodule anbieten können.
Mit dem weltweiten massiven Ausbau aller Produktionskapazitäten im Solarmarkt werden sich Angebot und Nachfrage bald annähern. Dies gilt nicht nur für den Wechselrichtermarkt, wo wir im August/September nächsten Jahres Lieferungen der erhöhten Produktionskapazitäten nach Europa erwarten. Das Gleiche gilt für die Hersteller von Montagesystemen Esdec und Van der Valk Solar Systems. Sie haben bestätigt, dass die für Mitte dieses Jahres angekündigte Erweiterung der Produktionskapazitäten im Zeitplan liegt und die Lieferungen ab dem Sommer wieder der wachsenden Marktnachfrage entsprechen werden.
Da wir unsere Lieferanten regelmäßig in den Fabriken und Zentralen sowohl in Europa als auch in China besuchen, haben wir einen besseren Überblick über die Entwicklungen auf unserem Solarmarkt. Konstruktive und informative Gespräche ermöglichen es uns, als Beschaffungspartner für unsere Kunden die richtigen Entscheidungen zu treffen. Unser Fokus liegt daher auf der kontinuierlichen Aktualisierung unseres Produktportfolios, das sich nahtlos an die Bedürfnisse unserer Kunden anpasst. Denn nur gemeinsam können wir die Energiewende durch Solarenergie beschleunigen.
Unsere Account Manager sorgen für regelmäßige Informationen über alle Preisentwicklungen. Wenn Sie Fragen haben, können Sie sich gerne an sie wenden.
