Aufgrund des starken Nachfrageanstiegs im Jahr 2022 haben die Hersteller ihre Produktionskapazitäten und Lieferungen nach Europa stark erhöht. Angesichts der gesunkenen Energiekosten (die immer noch deutlich höher sind als zuvor), der Inflation, der gestiegenen Zinssätze und der wirtschaftlichen Ungewissheit sehen wir die Nachfrage eindeutig auf einem anderen Niveau als im letzten Jahr. Dies ist in allen Segmenten spürbar, am stärksten jedoch auf dem Wohnungsmarkt. Die unerwartet mäßige Nachfrage in Verbindung mit dem hochgefahrenen Angebot an Produkten hat zu vollen Lagern bei allen Marktteilnehmern, vom Hersteller bis zum Installateur, geführt. Das Ergebnis war ein starker und schneller Rückgang der Preise für Paneele in den letzten sechs Monaten und Preisnachlässe u. a. auf Wechselrichter, um die Lagerbestände abzubauen.
Die Preise für Paneele befinden sich jetzt auf einem Tiefststand und sind für die Hersteller nicht kostendeckend, obwohl der Polysiliziumpreis einen historischen Tiefstand erreicht hat. Dies ist kein Dauerzustand, und es wird erwartet, dass die Preise Anfang 2024 und um das chinesische Neujahrsfest herum einen Aufwärtstrend beginnen. Wie schnell und wie stark er sein wird, lässt sich nicht vorhersagen. Es ist jedoch absehbar, dass die Hersteller bald zu einem gesunden Preisniveau zurückkehren wollen. Die Wiederherstellung des Gleichgewichts zwischen Angebot und Nachfrage in Europa ist Teil der Preiserholung, und die meisten Fabriken haben bereits im Vorfeld verschiedene Maßnahmen ergriffen, wie z. B. den Abbau von Kapazitäten durch die vorübergehende oder vollständige Stilllegung von Anlagen oder Fabriken, die Verringerung der Lieferungen nach Europa, den Abbau von Lagerbeständen in Europa oder den Verkauf von Lagerbeständen zu vorübergehend niedrigen Preisen gegen Ende dieses Jahres. Ein guter Zeitpunkt für Entwickler und Installateure, sich rechtzeitig für das Projekt- und Kundenvolumen im ersten Halbjahr 2024 zu positionieren.
Trotz der aktuellen Situation sind die Aussichten für die Solarbranche nach wie vor sehr gut. Der Bedarf und die Nachfrage nach einer Entwicklung hin zu erneuerbaren Energien sind stärker denn je. Marktschätzungen, u. a. von Solar Power Europe, zeigen ein Wachstum der installierten Kapazität in Europa von 24 % bis zum Jahr 2026. Im Mindestszenario ist dies mit 16 % immer noch sehr positiv. Und auch für das Jahr 2030 sind die Schätzungen sehr positiv.
Die erwartete Entwicklung der Panelhersteller hin zur N-Type-Technologie als Ersatz für P-Type setzt sich bis 2024 fort, und einige Hersteller gehen zu Glas-Glas-Modulen über. Der steigende Bedarf an Batterielösungen/-anwendungen wird durch die Erweiterung des Portfolios bei mehreren Herstellern gedeckt und durch aktualisierte Ladesäulenanwendungen ergänzt. Die Verfügbarkeit von Unterkonstruktionsmaterial entspricht der Marktnachfrage.
Wir sehen dieses Solarcoaster-Jahr als eine Marktkorrektur, die wir gut überstehen werden, indem wir gemeinsam mit Lieferanten und Kunden die richtigen Maßnahmen ergreifen. PVO als 100%ige Tochtergesellschaft von DCC Ltd (börsennotiert in London) befindet sich in einer sehr soliden Situation mit einer Muttergesellschaft, die die Strategie voll unterstützt und sich langfristig für die Solarindustrie in Europa engagiert.
Alles in allem ein herausforderndes Zwischenjahr mit vielen Chancen für die weitere Energiewende im Jahr 2024!